ZUKUNFTS-IMPULSE

vom erfolgreichen  Zukunftscoach und Mr. Future 

SVEN GABOR JANSZKY

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Zukunftsthemen, Denkanstöße und Innovationsfortschritt

Über die Führungskraft in Deinem Zukunfts-ICH

 

Hallo, schönen guten Tag! Es ist Zeit für einen neuen Zukunftsimpuls.

 

Ich möchte heute ein paar Gedanken mit Dir teilen, zu einem Thema, was mich schon sehr viele Jahre bewegt und sehr viele Jahre begleitet. Und das ist die Frage: "Warum jeder Mensch eine Führungskraft sein muss?"

 

Und falls das so ist, dass jeder Mensch eine Führungskraft sein muss - Wie geht das? Also was muss man dafür können? Welche Kompetenzen braucht man, um tatsächlich eine Führungskraft zu sein?

 

In meinem Coaching-Kurs auf Deinem Weg zum Zukunfts-ICH, was Du vielleicht inzwischen schon kennst, ist der erste Schritt - das Erkennen des Zukunftsumfeldes. In welchem Umfeld werde ich in den nächsten fünf bis zehn Jahren leben? Wie sieht es in meiner Branche aus? Wie sieht es in meiner Stadt aus? Wie sieht es um mich herum aus?

 

Dann kommt der zweite Schritt innerhalb dieses Umfeldes: Was ist mein Möglichkeitenraum? Was sind meine besten erstrebenswerten Zukunftsbilder, die ich erreichen könnte? In diesem zweiten Teil erstellen wir für jeden, der mitmacht, zehn unterschiedliche Zukunftsbilder, zehn unterschiedliche mögliche Zukunfts-ICHs, aus denen dann das Bestmögliche, das Erstrebenswerte ausgesucht wird.

 

Und im dritten Schritt geht es darum, dieses bestmögliche Zukunfts-ICH auch zu erreichen.

 

Beim zweiten Schritt – dem Erarbeiten, der zehn Zukunfts-ICHs - gibt es eine Übung, die immer zum Stirnrunzeln bei meinen Coachees führt: Um zehn Zukunftsbilder zu erarbeiten, gibt man sich erst mal zehn Überschriften und unter jeder Überschrift muss man dann 50 sehr klare, detaillierte Fragen zum Thema: "Wie stelle ich mir genau dieses Zukunfts-ICH in zehn Jahren vor?" beantworten.

Eine dieser Fragen ist: "Für wen lebst Du dann?" Und bei dieser Frage stutzen die Menschen - „Was bedeutet das - für wen lebe ich dann?“

 

Dann sage ich immer: "Mach Dir ein Bild davon, auf wen Du Einfluss in deinem Zukunfts-ICH nimmst. Bist Du jemand, der in die ganze Welt strahlen will? Ein Barack Obama Typ? Ist Dein Zukunfts-ICH: Ich tue etwas für die ganze Welt. Oder: Ich tue etwas für dieses Land, für diese Gesellschaft. Sollen mich alle kennen, hier in diesem Land? Oder nur eine Gruppe von Gleichgesinnten, die die gleiche Identität haben? Oder ist es ein Unternehmen, die Mitarbeiter eines Unternehmens oder meine Kunden, meine Familie, auf die ich Einfluss nehmen will?

 

Also da kann man bei diesen zehn Zukunfts-ICHs ganz verschiedene Antworten geben. Und wer die Frage "Auf wen nimmst Du Einfluss? Für wen lebst Du?" beantwortet, der beantwortet sich zugleich die Frage "Bin ich Führungskraft?" Weil jeder, der hier eine Antwort gibt, der ist eine Führungskraft für diese Gruppe. Also für die Menschen, auf die er Einfluss nehmen will.

 

Und ich möchte heute darüber schreiben, warum ich glaube, dass jeder so eine Führungskraft sein muss, dass jeder jemanden braucht, auf den er Einfluss nehmen will.

 

Und jetzt bitte nicht falsch verstehen. Führungskraft nach dem Motto "Die müssen alle nach meiner Pfeife tanzen" ist hier überhaupt nicht gemeint.

 

Sondern vielmehr, dass dieses "Einflussnehmen auf andere Menschen" etwas ist, was einen selbst glücklich macht.  Es gehört zu einem erstrebenswerten Zukunfts-ICH unbedingt dazu, dass Du einen Impact, einen Einfluss, bei jemanden erzeugst. Dass Du für jemanden etwas tut, die anderen voranbringst. Dass Du die anderen förderst, und zwar, weil es Dich selbst glücklich macht.

 

Deshalb möchte ich heute über die Führungskraft in jedem von uns reden.

 

 

Um es ganz klar zu sagen: In diesem Coaching-Kurs auf dem Weg zum Zukunfts-ICH, akzeptiere ich als Coach kein einziges Zukunfts-ICH, wo nicht beantwortet ist: "Auf wen möchte ich in diesem Zukunfts-ICH Einfluss nehmen?"

 

Und nun gebe ich Dir fünf wertvolle Tipps, welche Kompetenzen eine Führungskraft eigentlich braucht.

 

Welche Kompetenzen braucht eine Führungskraft?

Über Führung und Führungskräfte sind schon hunderttausende Bücher geschrieben worden. Die kann man sehr gern lesen. Aber das ist nicht, was ich mit Dir teilen will.

 

Was ich mit Dir teilen will, ist meine Erfahrung, aus der heraus ich glaube, ein paar Punkte benennen zu können, die eine wirklich gute Führungskraft ausmachen und die tatsächlich in wenigen dieser Führungsbücher stehen.

 

 

Tipp 1: Sei ein Vorbild und gehe die Extrameile!

Aus meiner Sicht sind die Führungskräfte die besten, die Vorbild sind - die einen Lebensstil, eine Denkweise vorleben und zwar in einer Konsequenz, die stärker ist als alle anderen. Also man nennt das auch „die Extrameile gehen“. Also etwas mit stärkerer Konsequenz, mit stärkerer Kraft, mit stärkerem Zeiteinsatz, mit stärkerem Ressourceneinsatz angehen, also etwas viel stärker zu machen als alle anderen.

 

Jetzt kommt das Interessante an Führung - die anderen bitten zu können. Die anderen bitten, sie auf diesem Weg zu begleiten und auf diesem Weg zu helfen, weil Menschen sich nicht durch einen behaupteten Zustand führen lassen.

 

Ein behaupteter Zustand ist beispielsweise: "Ich bin hier der Intelligenteste unter euch" oder "Ich bin der Reichste" oder "Ich bin der Erfahrenste". Menschen lassen sich nur durch Handlungen führen, deren Sinn sie erkennen, von denen sie glauben, dass dieser zu etwas Gutem führt und den sie gern unterstützen würden.

 

Ich gebe Dir ein Beispiel: Es gibt viele reiche Menschen und viele Geschichten über sie in dieser Welt. Die meisten von ihnen haben Geld geerbt. Wer von diesen reichen Menschen beeindruckt uns am meisten? Sind es die Erben? Kennt jemand Geschichten von tollen Erben? Nein.

 

Aber die meisten von uns kennen Geschichten von Menschen, die zum Self-Made-Reichen geworden sind. Also Geschichten, wo jemand aktiv gehandelt hat, wo jemand durch den Einsatz etwas erreicht hat. Das sind die Geschichten, die uns beeindrucken und die uns im Kopf bleiben.

 

Die Führungskräfte, die mit dem heutigen Zustand nicht zufrieden sind, die denken: "Das, was ich um mich habe, ist nicht fertig, sondern ich muss weitermachen." Das sind Vorbilder, denen andere Menschen folgen. Und das sind Vorbilder, die verantwortungsvoll mit dieser Führungsrolle umgehen.

 

Rein wissenschaftlich betrachtet gibt es eine Theorie, die sogenannte Sensation-Seeker-Theorie, welche ziemlich genau beschreibt, wie diese Führungskräfte ticken. Sensation-Seeker sind Menschen, die in ihrer Psyche, in ihrer Grundkonstitution nur dann zufrieden mit der Welt sind, wenn sich immer ein bisschen was verändert. Also, wenn sie immer so ein bisschen Risiko haben, wenn ein bisschen was passiert, was vorher noch nie da war.

 

Diese Menschen sind die stärksten und die verantwortungsbewusstesten und wahrscheinlich auch die ambitioniertesten Führungspersönlichkeiten, die ich kenne.

 

Auf der anderen Seite gibt's diejenigen Menschen, die in sich ruhen, wenn sich nichts verändert, wenn alles stabil ist, wenn man eigentlich nichts tun muss, sondern einfach nur die Situation genießt. Denen kann man keinen Vorwurf machen. Das ist in den Menschen so angelegt. Das sind keine Sensation-Seeker. Aber wenn diese Menschen Führung übernehmen wollen, wenn sie andere Menschen um sich haben wollen, die zu ihnen schauen und sich ein Vorbild nehmen oder die ihnen folgen, für die man Verantwortung übernehmen kann, dann müssen sie aus ihrer Komfortzone heraus gehen. Dann müssen sie Vorbild sein.

 

Tipp 2: Sprich in einfachen Bildern!

Ich glaube, die zweite wesentliche Führungskompetenz ist, in einfachen Bildern zu sprechen. Klingt komisch, oder? Ich gebe Dir ein paar Beispiele. 

 

Ich bin viel in der Startup Szene als Investor und Gründer unterwegs. Die Startups haben meistens neue Geschäftsmodelle, die Menschen noch nicht kennen. Man muss sie also erklären und manchmal ist es auch ein bisschen komplex. Die Startups, die ihr Geschäftsmodell in der einfachsten Art und Weise erklären können, sind die erfolgreichsten. Und das hat sich so ein bisschen eingebürgert. In der Startup-Szene sagen wir: „Wir sind das Google für den Mobilitätsbereich“. Oder „Wir sind das Airbnb für den XY-Bereich.“ Also man nimmt ein Bild, eine Situation, die andere kennen und transportiert dies auf das Neue. Also ein ganz einfaches Bild, was für jeden, der sich halbwegs irgendwie in der Startup-Szene auskennt, verständlich ist.

 

Das funktioniert natürlich nicht nur mit der Startup-Szene. Ich selbst nutze sehr oft diese Methode, in einfachen Bildern zu sprechen, weil ich ja auch über Zukunft spreche als Zukunftsforscher.

 

Nehmen wir als Beispiel den Begriff Digitalisierung. Jeder verwendet Digitalisierung, aber versteht irgendwas völlig anderes darunter. Und deshalb braucht es einfache Bilder, um andere Menschen in die eigenen Gedanken sozusagen hineinblicken lassen zu können.

 

Und ich sage dann immer: „Digitalisierung ist ganz einfach zu beschreiben. Erstens, wir werden in der Zukunft alles messen können. Zweitens, alles, was man messen kann, kann man prognostizieren. Drittens, alles, was man prognostizieren kann, kann man verbessern. Am Ende von Digitalisierung steht Verbesserung und das ist der einzige Grund, dass sie durch alle Branchen hier durchrauscht, in einer Geschwindigkeit, die sich niemand hätte vorstellen können.

 

Also Messen, Prognostizieren, Verbessern - kann sich jeder vorstellen. Einfaches Bild für Digitalisierung.

 

Dasselbe ist mit Transformation. Jeder in der Wirtschaft benutzt den Satz: "Transformation machen wir grade." Und ich sage immer: "Was ist denn Transformation?" Transformation ist nicht das, worüber ihr redet: irgendwelche Prozesse und Workshops oder irgendwelche Changeprozesse und Learnings. Sondern Transformation ist eine selbst herbeigeführte Krise.

 

Transformation ist ein Zustand, in dem man sich selbst verbietet, etwas zu tun, was man bisher getan hat. Aber das ist kein Prozess. Es ist ein Moment. Transformation passiert in einem Moment. Und wenn man diese Entscheidung trifft, ist die für jeden verstehbar.

 

Ich selbst, ich musste mir das sehr lange antrainieren, in diesen einfachen Bildern zu sprechen.  Ich glaube, ich habe das im Jahr 1998 begonnen. Damals habe ich noch in der ARD für einen der Intendanten einer ARD-Anstalt gearbeitet. Da kamen auch für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk die Themen Internet und World Wide Web so hoch. Und ich habe damals die ersten Reden für diesen Intendanten über etwas völlig Neues geschrieben. Also „Wie wird Rundfunk, Radio und Fernsehen in dieser Online-Welt funktionieren? In einer Welt, die noch keiner kannte?“ Und da habe ich mir wirklich im Schweiße seines Angesichts irgendwie antrainiert für komplizierte Zukunftszustände, die noch keiner kennt, einfache Bilder zu finden.

 

Ich gebe noch ein Beispiel dazu, was ich mit diesen einfachen Bildern meine. Oder einfach eine Frage: Warum finden viele Menschen Zitate gut? Also Zitate von irgendwelchen Prominenten oder Wissenschaftlern? Bei jedem mittelmäßigen Vortrag, den man irgendwo hören kann, werden irgendwelche Zitate von irgendwelchen Promis genutzt. Fast jeder Coach macht irgendwelche Postkarten mit den Zitaten von sich oder vergeben Zitatenboxen. Warum? Warum finden wir Menschen Zitate so gut? Weil Zitate einfache Bilder sind. Weil sie im Kopf einen komplizierten oder einen interessanten Sachverhalt in einer Zeile in einem ganz einfachen Bild darstellt.

 

Bestes Beispiel aus meinem Leben: Wenn man als Radiomensch mit Menschen redet, hat man kein Bild zur Verfügung, nur seine Stimme. Was macht man? Man versucht Geschichten zu erzählen und diejenigen, die das gut hinkriegen, erzählen Geschichten wie Märchen. Warum wie Märchen? Weil ein gutes Märchen aus einfachen Bildern besteht.

 

Denke mal zurück an Hänsel und Gretel. Das Märchen kann jeder nacherzählen. Warum? Weil es aus total einfachen Bildern besteht. Erstes Bild: Hänsel und Gretel sind zu Hause und haben Streit mit ihrer bösen Stiefmutter. Zweites Bild: Sie machen sich auf den Weg in den Wald und streuen Brotkrumen aus. Drittes Bild: Sie kommen an ein Hexenhaus, was ganz komisch aussieht. Viertes Bild: Da kommt so eine Hexe mit einer krummen Nase. Fünftes Bild: Hänsel ist im Käfig, wird gefüttert, danach muss er sein Finger raus zeigen. Er zeigt aber irgendeinen Hühnerknochen raus, damit nicht festgestellt werden kann, dass sein Finger dick geworden ist. Fünftes Bild: Hexe wird in einen Ofen hineingestoßen.

 

Also jeder kann die Geschichte nacherzählen. Warum? Weil sie aus total einfachen Bildern besteht. Weil Menschen sich einfache Bilder merken. Und wer Verantwortung für andere Menschen trägt, andere Menschen beeinflussen möchte, natürlich im positiven Sinne, wer eine Führungspersönlichkeit sein möchte, der muss anderen Menschen die Möglichkeit geben, selbst die eigenen Gedanken zu verstehen und die eigenen Gedanken dann weiterzuerzählen. Und das geht nur mit ganz einfachen Bildern. Deshalb ist meine zweite wichtige Kompetenz für Führungskräfte - in einfachen Bildern sprechen.

 

Tipp 3: Pflege Deine Feinde

Die dritte Kompetenz für Führungskräfte aus meiner Sicht ist: Pflege deine Feinde.

 

Klingt komisch, oder? Eigentlich will man gar keine Feinde haben. Und selbst wenn man Feinde hat, dann wäre es besser nicht mit denen umzugehen, weil das irgendwie nur Ärger bringt. Ich sehe das völlig anders.

 

Für mich ist diese Kompetenz "Pflege deine Feinde" einer der wichtigsten Kompetenzen für Führungskräfte. Warum ist das so? Führungskräfte brauchen Gleichgesinnte, also Menschen, die die gleiche Identität haben. Mit Identität meine ich nicht, dass jemand einem alles nachmacht, sondern die gleiche Denkweise hat. Auf der gleichen Wellenlänge ist.

 

Grob betrachtet besteht Identität aus zwei Dingen, nämlich aus Zugehörigkeit und Abgrenzung. Und jetzt gibt es verschiedene Strategien. Man muss nicht nur Zugehörigkeit schaffen, sondern man muss auch Abgrenzung schaffen. Ohne Abgrenzung gibt es keine Identität. Wenn ich nicht argumentieren kann: „Wir sind die Guten und wir grenzen uns von den Schlechten ab“, dann kann ich keine starke Identität hervorholen.

 

Also erster Punkt bei "Pflege deine Feinde" - Polarisiere, argumentiere ganz klar. Vielleicht sogar ein bisschen klarer als es sein müsste. Mach keine Kompromisse in der Argumentation deiner Meinung.

 

Ich habe ein Beispiel dafür. Ich sage als Zukunftscoach immer sehr klar: „Ich bin derjenige, der die wissenschaftlichen Methoden von Zukunftsforschung in das Coaching übersetzt. Ich bin nicht der, der irgendwelches Tschakka oder Esoterik-Zeug macht und die Methoden selbst ausdenkt. Das bin ich alles nicht. Und diejenigen Menschen, die gerne sich mit Esoterik oder Tschakka beschäftigen, sind nach zwei Stunden wieder weg. Das sind nicht meine Menschen.

 

Und dadurch, dass man das sehr klar artikuliert, schafft man denjenigen, die ähnlich denken, die auf der gleichen Wellenlänge sind, dieses Zugehörigkeitsgefühl. Und man gibt ihnen auch die Möglichkeit, ihre Identität selbst abzugrenzen und zu zeigen.

 

Der zweite Punkt - Lege Dich mit deinen Feinden an! Und das meine ich ganz ernst. Suche Dir "Feinde", die am besten sogar prominenter sind als Du. Denn bei anderen hat es zu wenig Wirkung. Und suche Dir eine Methode, wie Du ein Streit hervorrufst, wie Du ihn provozierst.

 

Als ich im Jahr 2008 ein Buch über das Jahr 2020 geschrieben habe, dort war eine Prognose, dass Nahrungsergänzungsmittel einen größeren Stellenwert haben werden als zehn Jahre davor. Und sogar die ersten Brain Foods entstehen, die man isst, um seine Hirnleistung zu steigern. Und als dieses Buch rauskam, habe ich eine Fake-E-Mail an viele Menschen verschickt. Ich habe so getan, als hätte sie Jenny, ein achtjähriges Mädchen, abgeschickt.

 

In dieser E-Mail stand sinngemäß drin: „Mein Vater will immer, dass ich Brain Food esse und kann mir jemand helfen?“ Das war natürlich ein Marketing-Gag. Führte aber sofort dazu, dass diejenigen, die völlig kontra Brain Food waren, völlig auf die Barrikaden gegangen sind. Da gab's einen Bürgermeister einer der Top 5 Großstädte, der mich dann sogar vor Gericht auf Vortäuschung von Straftat verklagt hat, was natürlich nicht stimmt. Also dieses Gerichtsverfahren wurde dann sofort wieder eingestellt. Aber dadurch, dass man die anderen, die das anders sehen, reizt, gibt man denen, die die gleiche Sichtweise haben, die Möglichkeit, sich mit einem selbst zu identifizieren.

 

Zweites Beispiel: einer, den ich in meinem Rulebreaker Buch porträtiert habe, Oliver Blume, ist der Gründer von Easy Apotheke gewesen. Er hat in der deutschen Apothekenlandschaft ein riesiges Stück Marktanteils rausgeschnitten und die Supermarkt-Apotheke eingeführt, wo man nicht mehr diesen Weißkittel-Apothekern begegnet, sondern wo man auf Augenhöhe supermarktmäßig einkaufen kann.

 

Und als er damals seine erste Apotheke in Hildesheim eröffnet hat, hat er sich an einem Samstag eine große weiße Stretch-Limousine gemietet und grüne Aufkleber draufgeklebt, wo stand: "Zahlt nicht mehr die Apothekenpreise! Bei uns gibt's das zum halben Preis. Apothekenpreise sind überteuert!" Und so ist er mit lauter Musik, einen halben Tag lang, immer vor der Apotheke der Präsidentin der Landes-Apothekerkammer auf und abgefahren. Das hat die so sehr gereizt, dass er daraufhin auch verklagt wurde.

 

Natürlich hatten alle diese Klagen keine Aussicht auf Erfolg, weil sie einfach nur aus Emotionen gemacht waren. Aber es hat eben die Möglichkeit gegeben, tatsächlich seine „Freunde“, die seiner Denkweise zugewandt waren, um sich herum zu versammeln.

 

Also Hinweis, der aus meiner Sicht eine der wichtigsten Strategie für eine Führungskraft ist: "Kümmere Dich nicht nur um Deine Freunde, sondern kümmere Dich um Deine Feinde. Pflege Deine Feinde, damit Deine Fans sich besser mit Dir selbst identifizieren können."

 

Tipp 4: Setze die anderen auf ein Podest, nicht Dich selbst!

Der vierte Hinweis ist: Sei stolz, aber nicht auf Dich selbst. Sei stolz auf deine Fans, auf deine Familie, auf die Menschen, die Dich umgeben und für die Du Verantwortung trägst.

 

Was tut jemand, der stolz ist? Er überhöht den anderen ein bisschen. Er setzt ihn auf ein Podest und macht ihn zu einem Denkmal.

 

Das ist gut, wenn man sich nicht selbst auf dieses Denkmal setzt, sondern wenn man die anderen auf dieses Denkmal setzt. Was tut er noch? Er freut sich, wenn ein anderer besser wird als er selbst. Und er hilft an Stellen, an denen er den anderen helfen kann, damit diese besser werden.

 

Ich gebe nochmal ein Beispiel aus meiner Erfahrung als Startup Investor. Ich habe mir von Universitäten in Berkeley, in Silicon Valley, in England, von der University of Sussex und in Tel Aviv, von der Hebräischen Universität Jerusalem, tolle Studenten-Entwickler gesucht, die eine Technologie entwickelt hatten. Und dann habe ich ihnen geholfen, daraus Startups zu machen. Und meine Rolle ist immer ganz einfach gewesen: Hilfe an den Stellen, wo Du helfen kannst. Und wenn sie zwei Jahre später, an die Börse gehen und mit den Risiken der Finanzierungsfonds verhandeln möchten, dann kann ich nicht mehr helfen. Das ist nicht mehr meine Runde. Und da ziehe ich mich zurück.

 

Es gibt andere Startup-Investoren, die sagen: „Ich investiere in Dich, aber ich brauche einen Beiratssitz.“ Ich kenne ein paar von denen ganz gut und ich schüttele immer den Kopf darüber, weil die sich selber wichtiger machen als sie sind. Sie sind nicht stolz auf das Unternehmen, auf das Startup, auf den Gründer. Die sind stolz auf sich. Die sagen: „Ich muss hier in den Beirat“ und dann quatschen die in jeder Beiratssitzung über Dinge, die sie überhaupt nicht mehr verstehen, also technologische Dinge, Quantencomputer beispielsweise, und fühlen sich da irgendwie groß.

 

Damit haben sie sich selbst auf den Sockel gesetzt. Aber da gehören sie nicht hin. Leader und Führungskräfte müssen aufpassen, dass sie alles dafür tun, die anderen auf den Sockel zu setzen. Und wer das macht, der konditioniert sich selbst ein eigenes Denken. Der ist neugierig auf die anderen. Der lernt von den anderen.

 

Was habe ich von meinen Kindern gelernt?  Ich habe drei Kinder und der jüngste ist vier Jahre alt. Was ich von meinem Vierjährigen gerade lerne, ist die Warum-Frage. Kinder stellen ständig die Frage „Warum“. Und manchmal nervt das. Dann antwortet man - Deswegen.

 

Man kann natürlich von der Warum-Frage genervt sein. Aber mich bringt diese Frage jedes Mal auf den Gedanken: „Ja, warum eigentlich?“ Also es bringt mich dahin, meine eigenen Denkmuster zu hinterfragen. Es ist total wunderbar.

 

 

Und nicht nur von meinen Kindern, auch von den Startups, in die ich investiert habe, lerne ich natürlich. Ich habe selbst in meinem Leben noch nie einen Börsengang mit einem Unternehmen, das ich gegründet habe, gemacht. Werde ich wahrscheinlich auch nie mit meinem Coaching Business machen. Es ist zwar toll, aber man macht halt keinen Börsengang eines Coaching-Unternehmens. Also habe ich von dem Startup, welches ich mitgegründet habe, was in Tel Aviv im letzten Dezember an die Börse gegangen ist, wahnsinnig viel gelernt, wie man den Börsengang macht.

 

Also kurz gesagt: Stolz zu sein auf seine große Familie als Führungskraft heißt auch ständig neugierig sein und ständig von anderen zu lernen.

 

Tipp 5: Habe Demut vor deiner Rolle als Führungskraft

Jetzt kommt der fünfte Punkt, der lautet: „Habe Demut vor deiner Rolle als Führungskraft.“ Das Wort Demut ist nicht mehr so im allgemeinen Sprachgebrauch drin.  Für mich ist es ein ganz wichtiges Wort, weil es eigentlich nichts anderes heißt als: „Du bist nicht besser als die anderen. Du hast nur eine andere Rolle.“

 

Also Du als Mensch bist nicht besser, bist weder wertvoller noch irgendetwas. Jeder Mensch ist gleich wertvoll. Aber Du hast eine Rolle. Und in dieser Rolle agierst Du. In einer Rolle als Führungskraft, in der Du Verantwortung hast für die anderen. Und ehrlich gesagt, vielleicht bist Du diese Führungskraft, weil Du auf deinem Persönlichkeitsentwicklungsweg schon ein bisschen weiter bist als die anderen. Das kann sein. Aber das heißt nicht, dass Du wertvoller bist. Das heißt nur, dass jeder, der auf dem Weg ist, macht auf diesem Weg halt Schritte. Dann heißt es, dass Du die Schritte, die die anderen jetzt machen, vielleicht schon gemacht hast.

 

Lerne Fehler zu machen

Jeder Schritt ist gleich wertvoll. Und wenn man diese Schritte geht, dann wird einem sehr schnell bewusst, dass man deshalb die Schritte geht, weil man noch nicht am Ziel ist. Keiner ist am Ziel. Nichts ist fertig in dieser Welt. Wir sind in einem permanenten Verbesserungsprozess. Und Verbesserung geht nur durch "Fehler machen". Also bitte, wenn Du Verantwortung für andere Menschen hast, lass sie Fehler machen, weil das der Weg der Verbesserung ist.

 

Ganz einfaches Beispiel. Wie lernt ein Kind laufen? Ein Kind lernt laufen, indem es hinfällt. Nicht durch irgendwelche theoretischen Unterweisungen oder sowas. Nein, es fällt hin und probiert es wieder und irgendwann kann es laufen. Und deine Rolle dabei als Elternteil, ist nicht Dein Kind zu bestrafen, wenn es hingefallen ist. Sondern zu motivieren, es nochmal zu versuchen, ihm zu helfen, ihm eine Hand zu geben, es wieder hochzuziehen und zu sagen: „Komm, versuch's noch mal. Du hast es fast geschafft.“

 

„Fast“ ist das wichtigste Wort für Führungskräfte. Fast geschafft. Also sich zu motivieren, es das nächste Mal zu machen. Und als dreifacher Vater weiß ich, es ist wirklich hart zuzuschauen, wie seine Kinder Fehler machen. Weil man ja vorher schon sagen könnte: „Macht das nicht. Das ist ein Fehler.“ Aber genau diese Härte muss eine Führungskraft aushalten. Damit die anderen aus den Fehlern lernen können.

 

Und das gilt übrigens auch als Geschäftsführer eines Unternehmens. Seit 20 Jahren habe ich dieses Zukunftsforschungsinstituts. Ich habe mit meinen Mitarbeitern zusammen 20 Zukunftskongresse organisiert. Um ehrlich zu sein, sind das ziemlich viele Menschen in diesen 20 Jahren, die diesen Zukunftskongress organisiert haben. Was meinst Du, wie anstrengend es ist für mich, der nun 20 Zukunftskongresse hinter sich hat und das eine oder andere erfahren hat, was funktioniert und was nicht, jetzt der heutigen Zukunftskongress-Besatzung zuzuschauen, wie die wieder dieselben Fehler machen, die vor 20 Jahren schon mal gemacht wurden?

 

Natürlich könnte ich hingehen und sagen: "Das funktioniert nicht, macht es so!" Das macht aber keinen Sinn. Weil die Menschen da nicht wachsen, wenn sie keine Fehler machen dürfen. Also sollen sie Fehler machen. Und dann wird halt in dem 20. Zukunftskongress auch so der ein oder andere Fehler dabei sein. Aber dafür sind die Menschen gewachsen.

 

Ich glaube, Führung funktioniert nicht anders. Bei meinen Kindern erlebe ich es gerade anders. Meine Tochter geht gerade in die Grundschule. Die Lehrer in dieser Grundschule haben drei Jahre gebraucht, um meiner Tochter das Fehlermachen abzuerziehen. Das ist fast ein bisschen tragisch. Weil meine Tochter die Sachen, die sie nicht perfekt kann, versucht, einfach nicht mehr zu machen. Weil sie sich schämt, wenn sie einen Fehler macht, weil sie dann bestraft wird oder eine schlechte Note kriegt.

 

Und das führt zu der völlig schizophrenen Situation: Vormittags in der Schule wird es meiner Tochter abtrainiert, Fehler zu machen und nachmittags bringe ich ihr das Fehlermachen wieder bei. Was für eine schräge Situation, oder?

 

Weg von automatisiertem Denkmuster!

Es gibt eine Methode, wie man sich das sowohl ab als auch wieder antrainieren kann. Diese Methode ist einer der Hauptbestandteile meines Rulebreaker-Programms. Im dritten Schritt, wo es darum geht, Dein bestmögliches Zukunfts-ICH zu erreichen. Das geht nur und ausschließlich, wenn man sich diese alten automatisierten Routinen, diese Denkmuster in seinem Kopf abtrainiert und neue trainiert.

 

Diese Methode haben ich selbst von Fußball-Profitrainer Thomas Tuchel gelernt. Er hat mir erzählt, wie er seinen Spielern beibringt, die automatisierten Denkmuster und Verhaltensmuster, die man im Kopf hat, zu verändern.

 

Diese sind Grundbausteine für Führungskräfte aus meiner Sicht. Nur, wer das schafft, sich die alten Denkmuster aus seinem Kopf heraus und die neuen anzutrainieren, ist eine wirkliche Führungskraft.

 

Und das führt natürlich zu der Frage an Dich: "Wann hast Du Dir zum letzten Mal die Möglichkeit wirklich weggenommen, einem alten Denkmuster weiter zu folgen. Mit dem strategischen Persönlichkeitsentwicklungsziel Dir neue Denkmuster anzutrainieren?"

 

Wenn Du jetzt die klare Antwort hast: „Das habe ich vorgestern gemacht oder vor zwei Wochen“, - dann weißt Du, wie es geht. Dann ist alles super. Wenn Du nicht ganz so genau weißt, dann würde ich Dir empfehlen, diesen Rulebreaker-Kurs mal anschauen.

 

Also zurück zu "habe Demut vor deiner Rolle". Aus meiner Sicht heißt Demut als Führungskraft: Du musst Dir klarmachen, dass Du in die Situation kommen musst, wo Du nicht mehr das Produkt deiner automatisierten Denkmuster bist, sondern wo Du jederzeit selber in der Hand hast, deine automatisierten Denkmuster in deinem Kopf zu steuern.

 

Genau dafür gibt es wissenschaftliche Methoden, die Dich wirklich zu Deinem besten Zukunfts-ICH führen.

 

Also jeder von uns ist Führungskraft – das musst Du steuern können. Und wissen, wie Du das auch anderen beibringen kannst.

 

Das waren meine fünf Tipps für die Kompetenzen, die jeder haben sollte, der Verantwortung für andere Menschen hat. Und wie gesagt, ich glaube nicht, dass sich ein Leben lohnt, indem man keine Verantwortung für andere Menschen hat, weil dieses Leben niemanden glücklich machen würde. Ein großer Teil des menschlichen Glücks besteht darin, Verantwortung für andere, Impact auf andere zu haben. Jeder und jede ist Führungskraft. Das ist ein sehr wichtiger Grundgedanke für mich. Und wenn Du diesen Grundgedanken auch hast, dann habe ich vielleicht einen letzten Tipp für Dich.

 

Ich habe vor ein paar Wochen einen Online-Kurs „Die Zukunft der Führungskräfte“ freigeschaltet. Dieser Online-Kurs ist tatsächlich für jedermann und für jede Frau bestimmt. Also wenn Du Lust hast, deine Führungskompetenz ein bisschen auszubauen, schau doch mal hinein, ob dich dieser Online-Kurs interessiert.

 

So, das war's für diese Woche. Ich wünsche Dir eine ganz wunderbare Woche. Und wenn wir uns nächste Woche an dieser Stelle wiedersehen, dann wäre ich froh, wenn Du darüber nachgedacht hättest und Dir ein Bild davon gemacht hast: Für welche Personen Du eigentlich ganz klar die Führungskraft bist? Weil von diesem Bild sich all die anderen Fragen ergeben, was Du dann als Führungskraft machen solltest und lernen solltest und die Kompetenzen, die Du Dir aneignen solltest.

 

Bis dahin wünsche ich Dir eine große Zukunft.

 

 

Datum der Veröffentlichung 28.04.2021 #ZukunftdesTages


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  • DEIN ZUKUNFTSIMPULS MACHT MIR AUCH DESWEGEN MUT, WEIL ICH OFFENSICHTLICH MIT MEINEN GEDANKEN UND SCHLUSSFOLGERUNGEN, DIE NICHT DER MAINSTREAM-MEINUNGSBILDUNG ENTSPRECHEN, WELCHE WIR MOMENTAN IN DEN MEDIEN ERLEBEN, NICHT ALLEINE BIN.
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